Fakten

In Coachings, Potenzialanalysen und Trainings begegnen uns immer wieder Frauen, die mit Ihrer Karriere nicht wie gewünscht vorankommen.
Es überrascht nicht, man kennt die Studienergebnisse. Auch gut ausgebildete Frauen sind und werden in Organisationen diskriminiert. Die Statistiken sind eindeutig und hinreichend bekannt, ob nun bzgl. Verteilung von prestigeträchtigen Aufgaben, Übernahme von hohen Führungsfunktionen oder beim Gehalt. Frauen sind im Nachteil.

Der eigene Beitrag

Doch was tragen Frauen selbst dazu bei? Wie spielen sie – unbewusst und unbeabsichtigt – den organisationalen Verhältnissen in die Hände? Wo in ihrem eigenen Verhaltensstil können sie ansetzen? Mittels langjähriger systematischer Auswertungen von CAPTain Potenzialanalyse-Ergebnissen kann dies konkretisiert werden.
Aus diesen Erfahrungen hier ein Summary und ein Maßnahmenpaket.

Was läuft schief

Frauen können oft besser mit Menschen umgehen, sind sozial interessierter und mehr bereit für andere die Verantwortung zu übernehmen.
Allerdings übertreiben sie es häufig, setzen die Interessen anderer vor die eigenen und sind zu sehr um Harmonie bemüht. Da kommt die Sache, um die es geht, öfters zu kurz.

Frauen suchen mehr den Kontakt und die Nähe zu anderen und Frauen vernetzen sich mehr untereinander.
Sie sind aber in heterogenen Kontexten und gemischtgeschlechtlichen Teams oft zu verhalten, vermeiden es Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und warten lieber darauf, dass sie aufgrund ihrer guten Arbeitsergebnisse „entdeckt“ werden.

Frauen sind kooperativer und verbindlicher.
Sie vermeiden es jedoch häufig, ihre Position klar zu adressieren, warten lieber auf eine günstige Gelegenheit, halten Interessensgegensätze schlecht aus und stellen ihren eigenen Standpunkt ggfs. eher zurück um Konflikte zu vermeiden.

Frauen sind ehrgeizig und wollen gute Arbeitsergebnisse erzielen.
Allerdings wollen sie sich nicht hervortun und besser wirken als andere. Sie scheuen die direkte Konkurrenz. Um in heterogenen Kulturen ihr Ehrgeizstreben umzusetzen fehlen ihnen oft Anknüpfungspunkte für ein adäquates „Wie“.

Frauen sind kritik- und reflexionsfähig.
Wenn etwas allerdings nicht so richtig klappt, suchen sie den Fehler eher bei sich als bei anderen. Das macht sie zwar lernfähig, aber die permanente Selbstkritik schwächt sie auch.

Frauen definieren ihren Erfolg häufig in erster Linie über fachliche Exzellenz.
Dadurch fällt es ihnen aber schwer, den für erfolgreiche Führungstätigkeit notwendigen Paradigmenwechsel – weg von der Steuerung von Sachaufgaben hin zur Steuerung von Personen – zu vollziehen.

So kommen Sie auf Kurs!

Vor dem Start

  • Machen Sie sich Ihre Karriereziele bewusst, sprechen Sie sie aus, schreiben Sie sie nieder, erzählen Sie anderen davon.
  • Machen Sie sich klar, welche Art von Unternehmensgröße, -art und -kultur Sie anspricht, welche Unternehmensziele und -produkte Ihren Wertmaßstäben entsprechen.
  • Machen Sie sich einen Umsetzungsplan mit Teilzielen und „step stones“: Wann wollen Sie welches Teilziel erreicht haben? Legen Sie sich eine Strategie zurecht, mit welchen Mitteln und auf welche Weise Sie Ihre Teilziele erreichen wollen.

Unterwegs

  • Machen Sie sich auf den Weg und behalten Sie Ihren Focus im Auge.
  • Analysieren Sie Ihr Umfeld, wo sind Sie hier gelandet? Welchen Dynamiken begegnen Sie hier und wie wirken sich diese auf Sie aus? Wie können Sie sie konstruktiv für sich nutzbar machen?
  • Bereiten Sie sich auf mögliche Stolperfallen und Widerstände vor. So werden Sie nicht davon überrascht und können frühzeitig und adäquat gegensteuern.
  • Übertreiben Sie es nicht mit der Kollegialität und der Hilfsbereitschaft für andere. Seien Sie sich auch bewusst, dass Ihre Einsatzbereitschaft für das Ganze von anderen ausgenutzt werden kann. Bestehen Sie auf versprochenen Gegenleistungen.
  • Zeigen Sie Präsenz und machen Sie sich sichtbar – „stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel“!
  • Haben Sie den Mut, Ihre Standpunkte und Überzeugungen darzulegen und gut zu argumentieren. Nehmen Sie Gegenwind als Herausforderung, Ihre Argumente zu schärfen. Scheuen Sie sich nicht, Themen und Vorfälle, die Ihnen gegen den Strich gehen, geeignet anzusprechen.

Zwischenstationen

  • Machen Sie sich deutlich, für welche Art von Tätigkeit Ihre Begabungen besonders geeignet sind. Karriere besteht nicht immer und ausschließlich im hierarchischen Aufstieg im Sinne von Führungsverantwortung. Nicht jede/r hat das Nervenkostüm, sich mit machtbewussten Konkurrenten und Vorgesetzten zu matchen. Wenn Sie sich allzu sehr verbiegen müssen, tun Sie sich selbst keinen Gefallen.
  • Übertreiben Sie es nicht mit fachlichen Weiterbildungen. Investieren Sie Ihre Zeit und Ihr Geld besser in Seminare zur Persönlichkeitsentwicklung: Führungskräfteentwicklung, Konfliktmanagement, Gruppendynamik. Wenn es eine fachliche Weiterbildung sein soll, dann etwas, was quer zu Ihrer bisherigen Ausbildung liegt, also zB ein MBA oder Projektmanagement.
  • Lassen Sie sich bei der Planung Ihrer Karriere, bei der erfolgskritischen „ersten Meile“, bei der Analyse eines herausfordernden beruflichen Umfeldes extern unterstützen. Eine Potenzialanalyse kann nützlich sein, sich selbst richtig einzuschätzen. Ein Coaching schafft den Rahmen, Ihre Erfahrungen zu reflektieren, Ihre Schritte trittsicher aufzusetzen, Ihren Focus zu halten, ggfs. den Kurs zu ändern.

An der Ziellinie: Erkennen, wozu Sie fähig sind

  • Schreien Sie „hier“ – auch wenn es um die Verteilung von Credits geht.
  • „Tun Sie Gutes und sprechen Sie darüber.“
  • Feiern Sie Ihre Erfolge und teilen Sie sie anderen mit.

Good luck!